Ergebnisse & Fotos (Klassische Technik)
Ergebnisse & Fotos (Freie Technik)

Die Wiener Meisterschaften 2025 wurden am 09. Februar 2025 in St. Jakob im Walde durchgeführt.

Bericht von Roland Pawlik:

Am 9.2.2025 fand – ziemlich genau 2 Monate nach der Wiener Landesmeisterschaft von 2024, die noch knapp vor Jahreswechsel nachgetragen wurde – an gleicher Stelle und auf fast gleicher Strecke (damals war die Stammstrecke noch nicht vollständig gespurt, daher wurde der Kurs leicht abgewandelt) – die Wr. Landesmeisterschaft 2025 statt. Dies ermöglichte eine Analyse, wer in diesen zwei Monaten in seiner Form zulegen konnte. Die erstmalige Verwendung von Transpondern für die Zeitmessung eröffnete weitere Analysemöglichkeiten, da auch Rundenzeiten aufgezeichnet und in der Ergebnisliste angeführt wurden.

Wie üblich wurde am Vormittag (Startzeit 10 Uhr) der Bewerb in klassischer Technik ausgetragen, am Nachmittag (Start 14 Uhr für Nachwuchs, 14:15 für den Rest) folgte dann der Bewerb in Freier Technik, der gemeinsam mit der Burgenländischen Landesmeisterschaft ausgetragen wurde. Die relativ kurze Streckenlänge (3 Runden zu je 3,3km, meine GPS-Uhr zeigte für die Gesamtstrecke 9,15 km bei 195m Höhendifferenz) ermöglichte einen Doppelstart, von dem auch etliche Teilnehmer Gebrauch machten, so auch ich.

Leider waren das Wetter und damit auch die Loipenverhältnisse nicht ganz so gut, wie ich mir eigentlich vorher ausgemalt hatte. Statt Sonnenschein, wie es ihn sogar an diesem Tag in Wien oder auch bei der WM in Saalbach gab, lag am Vormittag leichter Nebel über der Loipe und am Nachmittag war es bewölkt (wohl Hochnebel). Durch den Nebel hatte es in der Nacht auch nicht unter null Grad abgekühlt, sodass schon am Vormittag, aber besonders am Nachmittag, wo die Temperatur wohl noch etwas mehr im Plus lag, der Schnee feucht und damit nicht besonders schnell war. Wenn ich am Nachmittag nicht bereits müde gewesen wäre, hätte ich auf der ersten Abfahrt von km 0,7 bis 0,9, auf der bei schnellen Verhältnissen ca. 35km/h erreicht werden, fast mit Doppelstockschüben anschieben wollen.

In der klassischen Technik startete eine relativ kleine Gruppe von 9 Personen. Christian Vogel war bald entschwunden und lief, wie gewohnt in reiner Doppelstocktechnik, einen großen Vorsprung heraus (Endzeit 29:43), obwohl er noch am Vortag an einem 4h-Lauf in Zeltweg teilgenommen hatte und dabei 70km absolviert hatte. Dahinter liefen Alex Stodola-Hoflehner (mit Fellski, Premiere in der klassischen Technik) und ich (Skatingski, reine Doppelstocktechnik) die erste Runde gemeinsam, ehe ich ab Runde zwei geplanter Weise etwas mehr Gas gab und mich absetzen konnte (Zeiten für mich 32:58 bzw. für Alex 34:12). Wir drei stellten auch die Platzierten der Wr. Landesmeisterschaft dar. Bei den Damen war leider nur eine Dame am Start (Sandra Ujvari, 2 Runden, 32:16), daher wurde kein Landesmeistertitel vergeben (da dieser erst ab 3 Teilnehmerinnen bzw. Teilnehmern vergeben wird). Erwähnenswert das Antreten von Johannes Mayer (JG 1958), der nach 47 Jahren Pause erstmals wieder an einer Wr. Landesmeisterschaft teilnahm. Auch erwähnenswert die Premiere des amtierenden Wr. Landesmeisters in der Freien Technik Andreas Waldmann in der klassischen Technik, der die ersten zwei Runden auf Skatingski absolvierte, laut eigener Schilderung die steilsten Anstiege damit im Grätschenschritt mehr schlecht als recht meisterte, und für die dritte Runde auf Ski mit Steigzone (ich glaube es war ein Fellski) wechselte. Für einen Läufer seiner Qualität schien mir sowohl seine Endzeit (42:38) als auch die Notwendigkeit eines Grätschenschrittes in den Steigungen nicht ganz glaubwürdig, muss ich zugeben. Ich glaube eher, er wollte sich für seine Titelverteidigung am Nachmittag sehr schonen und hat das erstaunlicherweise trotz Startnummer um die Schulter auch geschafft – ein Zeichen eiserner Disziplin.

In der Skating-Technik war das Starterfeld durch die Teilnahme der Burgenländer und auch zweier Gastläufer aus NÖ und Kärnten etwas größer. Leider fehlten einige Wiener, beispielsweise der Vizemeister von 2024 Christoph Gasser, der nach Erkrankung noch nicht ausreichend fit war, aber auch Peter Ochsenhofer, der 2024 Dritter der Wr. Landesmeisterschaft war. Der Kärntner Gastläufer Toni Wutte vom DSG Sele Zell (der einzige Langläufer, der mir je aus diesem Verein untergekommen ist) dürfte dabei einen gewissen Legendenstatus haben, einerseits seinen tollen Leistungen bei fortgeschrittenem Alter (JG 1958), aber auch seinem Äußeren mit wallendem grauen Haar und Vollbart, zu verdanken. In diesem Feld erzielte er die Gesamt Drittbeste Zeit in 30:27 und kam damit knapp vor dem Wiener Andreas Kostenszky in 30:32 ins Ziel. Zum Wiener Landesmeister mit großem Vorsprung kürte sich erneut Andreas Waldmann (28:11), der auch die Tagesbestzeit vor dem besten Burgenländer Hannes Beigelböck (29:38) erzielte, vor Andreas Kostensky und Wolfgang Waldhäusl (31:45). Ich lief die ersten beiden Runden mal mehr, mal weniger knapp hinter der besten Dame im Feld, der Burgenländerin Marie Varga (2 Runden in 21:24), dann die dritte Runde alleine und erreichte als viertbester Wiener etwas müde in 32:27 das Ziel. Eine Wr. Landesmeisterin in der Freien Technik wurde wie in der klassischen Technik nicht gekürt, da zu wenige Teilnehmerinnen am Start waren. Schnellste Wienerin war die noch junge Annina Urbanek (Schülerklasse W14) in 25:33.

Die Teilnahme an der Wr. Landesmeisterschaft hat wieder großen Spaß gemacht.

Danke an die ausgezeichnete Organisation durch Werner und Rainer Burmann!
Gratulation den Wr. Landesmeistern!